Ein Polynom \(p\in\mathbb{K}[x]\) über einen Körper \(\mathbb{K}\) und eine Variable \(x\) ist ein Ausdruck der Form
$$\sum_{i=0}^n a_ix_i=a_nx^n+a_{n-1}x^{n-1}+\ldots+a_1x+a_0,$$wobei die Koeffizienten \(a_0,\ldots,a_n\in\mathbb{K}\) sind. Der Grad eines solchen Polynoms ist das \(i\neq 0\) des größten Koeffizienten ungleich 0. (Der Grad des Nullpolynoms wird als -1 definiert.)
Polynomfunktionen sind Funktionen der Form $$p(x)=\sum_{i=0}^n a_ix_i=a_nx^n+a_{n-1}x^{n-1}+\ldots+a_1x+a_0.$$
Jedes Polynom liefert also eine Polynomfunktion \(f:\mathbb{R}\to\mathbb{R}\) . Für alle \(r\in\mathbb{K}\) ist \(p(r)\) das Resultat davon, \(r\) in \(p\) einzusetzen (d.h. \(p(r) = \sum_{i=0}^n a_ir^i\) ).
Arithmetische Operationen
many of our algorithms apply (with small modifications) to both the integer and polynomial cases: multiplication, division with remainder, gcd and Chinese remainder computation. (Aber nicht: Faktorisierung)
Polynome können wie ganze Zahlen addiert, subtrahiert und multipliziert werden. Das Ergebnis ist erneut ein Polynom.
Addition
Die Addition erfolgt komponentenweise.
Multiplikation
Das Produkt zweier Polynome \(p=\sum_{i=0}^n a_ix_i\) und \(q=\sum_{i=0}^m b_ix_i\) in \(\mathbb{K}[x]\) ist definiert durch: $$pq=\sum_{k=0}^{m+n}c_kx^k$$ Mit den Koeffizienten: $$c_k=\sum_{\mathclap{0\leq i\leq n,\, 0\leq j\leq m,\, i+j=k}}a_ib_j$$ Zum Beispiel:
- \(c_0 = a_0b_0\)
- \(c_1 = a_0b_1 + a_1b_0\)
- \(c_2 = a_0b_2 + a_1b_1 + a_2b_0\)
- \(\ldots\) (Denn für alle \(a_ib_j\) mit \(i+j=k\) ist der variable Term \(x^k\) .)
Dabei gilt \(\text{Grad}(pq) = \text{Grad}(p) + \text{Grad}(q)\) .
Faktorisierung
Polynome können äquivalent umgeformt werden als Produkt von Polynomen. Zum Beispiel:
- \(x^2-a^2=(x+a)(x-a)\)
- \(x^3-2x^2-x+1=(x-2)(x+1)(x-1)\)
Division mit Rest
Im Gegensatz zu Addition, Subtraktion und Multiplikation von Polynomen, ergibt die Division von Polynomen nicht notwendig wieder ein Polynom. Z.B. ist \(\frac{p}{q}=\frac{1}{x}\) für \(p=1\) und \(q=x\) kein Polynom. Es gibt aber eindeutig bestimmte Polynome \(s,r\) , so dass $$p=sq+r$$ mit \(\text{Grad}(r)<\text{Grad}(q)\) . Hier ist ein Algorithmus, um \(s,r\) zu bestimmen:
function euclidian_division(p, q)
s = 0;
r = p;
d = degree(q);
c = leading_coefficient(q);
while degree(r) >= d
t = leading_coefficient(r)/c * x^(degree(r) - d);
s = s + t;
r = r - t * q;
end
return (s, r);
end
Den größten gemeinsamen Teiler zweier Polynome erhält man dann durch wiederholte Division, bis der Rest 0 ist:
function gcd(p1, p2)
(q, r) = euclidian_division(p1, p2);
# Which means:
# p1 = q * p2 + r
if (r == 0)
return q;
else
return gcd(r, q);
end
end
Algebraischer Abschluss
Ein Körper \(K\) heißt algebraisch abgeschlossen, wenn jedes nicht-konstante Polynom \(p\in \mathbb{K}[T]\) (d.h. jedes Polynom in \(\mathbb{K}[T]\backslash\mathbb{K}\) ) eine Nullstelle in \(K\) besitzt. Das ist äquivalent dazu, dass es in Linearfaktoren zerfällt (d.h. es gibt \(a,z_1,\ldots,z_n\in\mathbb{K}\) , so dass \(p = a(T-z_1)\cdots(T-z_n)\) ), denn hat ein Polynom eine Nullstelle \(a\) , so ist es ohne Rest durch \(T-a\) teilbar.
Komposition
Nullstellen
Ein Polynom
\(n\)
-ten Grades hat höchstens
\(n\)
Nullstellen.
\(r\)
ist eine Nullstelle genau dann, wenn
\((x-r)\)
ein Faktor des Polynoms ist. D.h. wenn
\(r_1,\ldots,r_n\)
die Nullstellen des Polynoms
\(p(x)\)
sind, ist
$$p(x)=a_n(x-r_n)(x-r_{n-1})\cdots(x-r_2)(x-r_1)q(x)$$
eine Faktorisierung des Polynoms (wobei
\(q(x)\)
wieder ein Polynom ist).